Wie vielleicht einige von euch mitbekommen haben, sind in der letzten Woche auf unserem netzofanten-Blog ein paar beleidigende Kommentare aufgelaufen, die wir gelöscht bzw. nicht freigeschaltet haben.

In unserer Stunde am Dienstag haben wir das Thema dann gemeinsam mit den Lehrern in großer Runde, also mit den Kinder aus Thilos und meiner Gruppe, thematisiert.

Wir haben den Kindern erklärt, dass Beleidigungen im Internet immer mal wieder passieren können, denn:

  • – eine andere Identität anzunehmen geht dort viel einfacher als im richtigen Leben und so mancher macht seinem Ärger dann unter fremdem Namen Luft.
  • – Kommentare sind schnell geschrieben, aber mit einem einfachen „Klick“ auch genauso schnell veröffentlicht. JEDER kann das dann lesen!

Thilo und ich haben den Kindern dann ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben, was sie in so einem Fall tun können.

1. Die oberste Regel sollte sein:

Niemals etwas Schlimmes im Internet über jemand anderen schreiben (womöglich noch mit fremdem Namen), das man ihm nicht auch persönlich sagen möchte. Das ist einfach nur feige!

2. Wenn man solche Beleidigungen liest:

  • – Man darf nicht immer alles glauben, was man im Internet steht!
  • – Wenn es einen aber sehr beschäftigt, sollte man darüber mit den Eltern oder auch Freunden sprechen oder in der Klasse thematisieren und diskutieren

3. Wenn man selbst beleidigt wird:

  • – Am besten ist, wenn man Ruhe bewahrt – wie bei einem Elefanten (oder einem netzofanten) sollte so etwas erstmal abprallen.
  • – Also: Ignorieren! Auf gar keinen Fall sollte man demjenigen antworten oder gar diskutieren. Das schenkt der Person viel zu viel Aufmerksamkeit.
  • – Dann sollte man mit Jemandem, dem man vertraut darüber sprechen, damit man mit seinen Gefühlen nicht allein ist. Ggf. können Lehrer, Eltern, ältere Geschwister oder auch Bekannte einem helfen.
  • – Auf der eigenen Profilseite (z.B. im Kindernetzwerk Primolo.de) oder dem eigenen Blog kann man den jeweiligen Eintrag dann selbst löschen (wie wir auf netzofant.de) oder den „Täter“ blockieren. Wenn der Eintrag auf einer fremden Seite steht, kann man sich an die Betreiber der Seite wenden und diesen bitten, ihn zu löschen.

Die Kinder hat das Thema schon sehr beschäftigt, daher war es gut, dass wir es so offen angesprochen haben.

In der zweiten Stunde durften sie dann erstmal im Internet spielen, und es kehrte ein wenig Ruhe ein. Ein Mädchen meldete sich nach einer Weile zu Wort und fragte:

„Du, Cäthe, ich hab’ keine Lust mehr zu spielen. Darf ich das Internet zu machen?“

Natürlich durfte sie.

Hach, wie erwachsen die Kleinen doch schon sind…

Ich freue mich auf die nächste Stunde und bin jetzt schon traurig darüber, dass es die vorletzte ist. Für alle Eltern und Lehrer kann ich dieses Handbuch zum Thema „Cybermobbing“  empfehlen.

Auch diese kindgerechte Seite hier ist sehr gut. Sie widmet sich dem Thema „Mobbing“ allgemein, behandelt aber auch „Cybermobbing“.

Autorin: Cathrin Jacob